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BdP setzt Sturmvogel vor die Tür

Das Vorgehen des allgemein als nationalistisch eingeschätzten Sturmvogel – Deutscher Jugendbund hat schon eine gewisse Chuzpe. Die Anführer dieser Organisation wissen, dass viele Vermieter auf solche Mieter wie sie gern verzichten. Kaum einer „schmückt“ sich gern mit strammen Seitenscheitelträgern und bezopften Mädchen, wenn an deren demokratischer Gesinnung erhebliche Zweifel bestehen. Doch benötigt man auch als Anführer einer nationalistischen Jugendgruppe, zumal im Winter, ein Dach über dem Kopf. Was also tun? Ganz einfach: Man gibt sich als harmlose Wandervogelgruppe aus und mietet sich für das Winterlager im „Hauptquartier“ des Gegners unter falschem Namen ein. So geschehen über Sylvester in Immenhausen. Was genau den BdP als Vermieter schließlich stutzig werden ließ, geht nicht gänzlich aus dem Artikel hervor. Vermutlich war es schlicht ein Hinweis aus der (antifaschistisch aktiven) Bevölkerung. Doch die Verantwortlichen reagierten schnell. Als die Pfadfinder von der Anwesenheit des Sturmvogels in ihrem Bundeszentrum erfuhren, machten sie umgehend vom Hausrecht Gebrauch und verwiesen die Gruppe noch am Silvesterabend mit Unterstützung der Polizei vom Gelände. Gemäß „bnr“ fasste der stellvertretende Bundesvorsitzende des BdP, Oliver Wunder, die Anmietung nicht nur als Provokation auf, sondern als gezielten Versuch, die durch den BdP gelebte bewusste politische Abgrenzung zu umgehen und sich als vermeintlich harmlose Gruppe zu etablieren.

Hier die Stellungnahme des BdP zu dem Vorfall:
„Stellungnahme zu unerwünschter Gruppe

Der Bundesvorstand des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) e.V. erhielt an Silvester Kenntnis davon, dass sich im Zentrum Pfadfinden Immenhausen eine Gruppierung aufhält, die sich unter falschem Namen angemeldet hatte und dem rechten Spektrum angehört. Es handelte sich dabei um den Sturmvogel – deutscher Jugendbund, der zu den völkisch-nationalistischen Jugendorganisationen gezählt wird. Von diesen Gruppierungen hat sich der BdP immer wieder deutlich distanziert.

Unter dem Deckmantel einer Kinderfreizeit hat der Sturmvogel auf unserem Gelände eine Silvesterfeier durchführen wollen, bei der ab dem Nachmittag Autos einschlägig bekannter Rechtsextremisten vorfuhren.

Der BdP hat umgehend von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und die Gruppe des Geländes verwiesen.

Bisher hat der BdP keine ähnliche Erfahrung mit seinen Gästen gemacht.
Wir prüfen Schritte zur Verhinderung solcher Vorkommnisse in der Zukunft.“

Quelle (u.a.): bnr.de 05.01.2016

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